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Provence
Katja Leemann

Provence – Lavendel und Fleur de Sel

Ich war vor ziemlich genau 9 Jahren das letzte Mal in der Camargue und dementsprechend sehr gespannt wie und ob es sich verändert hat. Ich wollte wieder nach Aigues-Mortes und inmitten der fast 4km langen Stadtmauern, übernachten. Hier, inmitten der „gemütlichen der Provence“ (wie sie oft genannt wird) hat man das Gefühl noch immer im Mittelalter zu sein.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das schöne doch so nah liegt… Ich war vor ziemlich genau 9 Jahren das letzte Mal in der Camargue und dementsprechend sehr gespannt wie und ob es sich verändert hat.

Ich wollte wieder nach Aigues-Mortes und inmitten der fast 4km langen Stadtmauern, übernachten. Hier, inmitten der „gemütlichen der Provence“ (wie sie oft genannt wird) hat man das Gefühl noch immer im Mittelalter zu sein.

Provence

Zwar hat das „Hauptsträsschen“ durch die grossen Eisdielen (Gelato come in Italia) und Geschäften von grösseren Ketten ein wenig an Charme eingebüsst, aber wer sich die Mühe macht, durch die kleinen, verwinkelten Gassen zu laufen, wird noch immer auf kleine hübsche Läden mit Handwerk aus der Gegend stossen. Seien es Töpferwaren, Delikatessen, Bäckereien/Confiserien oder die typisch provenzalischen Stoffe und Tischdecken, es gibt so viel zu entdecken.

Auch wenn die Camargue wahrscheinlich zu den eigenwilligsten Landstrichen Südfrankreichs zählt, so ist der Boden unheimlich fruchtbar. Hier wächst alles was man sich vorstellen kann. Angefangen von Aprikosen, über Melonen, Erdbeeren, Himbeeren, bis hin zu Kirschen und vielem mehr.

Die Camargue ist eine spiegelglatte Landschaft, bei der es nicht einmal die kleinste Erhebung gibt. Dadurch, dass sie mit riesigen Sumpfgebieten durchzogen ist, zieht sie jedes Jahr (ca. Juni bis Mitte September) unzählige Flamingos an, die sich ihre Nahrung in den Seen und „Étanges“ – wie sie genannt werden – beschaffen. Mir gefallen die wunderschönen, pinkfarbigen Geschöpfe wahnsinnig gut und sind schon alleine deshalb eine Reise wert.

Provence

Das Sumpfgebiet bietet unter anderem auch das ideale Anbaugebiet für Reis. Mich hat dies höchst verwundert, findet man diese Spezialität doch in fast keinem Restaurant auf der Speisekarte. Ausser der traditionellen Spezialität „Stierfleisch mit Provence-Reis“ findet sich der Reis bei keinem anderen Gericht wieder. Vielleicht wird er exportiert ? Das konnte ich leider nicht herausfinden. Leider gibt es auch nicht sonderlich viele Gemüsegerichte, so, dass man das „Gut der Erde“ eigentlich nur kaufen kann um es zu geniessen.

Entlang der Landstrasse (ca. ab Arles bis hinunter ans Meer und hinüber nach Aigues-Mortes und weiter) findet man alle paar Meter einen Stand mit allem schon genannten und ebenfalls eine Spezialität der Gegend, den „Vin du Sable“. Die Reben sind nicht am Hang in der Erde, sondern wachsen auf sandigem Boden, daher der Name.

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Für diesen Teil Frankreichs ist ein Mietwagen fast unerlässlich. Dadurch bietet sich einem die Möglichkeit das ganze Land bis hinauf nach Avignon, Cavaillon und weiter zu erkunden. Wer wie ich absichtlich in dieser Jahreszeit verreist, also von ca. Mitte Juni bis Mitte August, der wird sicherlich auch die so bekannten Lavendelfelder der Provence sehen wollen.

Was viele sicher nicht wissen ist, dass die Felder überhaupt nicht einfach so beim vorbeifahren zu sehen sind. Da muss man sich schon auf ca. 1‘300m.ü.M begeben um diese zu sehen. Der handelsübliche Lavendel – wie wir ihn kennen – wächst von 0 – ca. 800m. Der „Lavande fin“, welches als Heilmittel gegen Rheuma, Wunden etc. benutzt wird, wird erst ab 800m bis ca. 1‘400m angebaut.

Da die Produktionskosten sehr hoch sind, gibt es immer weniger Produzenten bzw. überhaupt noch kultivierte Lavendelfelder. Die Hauptregion wo der „Lavande fin“ noch angebaut wird befindet sich um „Sault“ herum. Wunderschön die blauen Felder, die Gegend und diese Ruhe hoch oben auf den Bergen.

Provence

Wer bei seiner Provence-Reise auf das Badeferien-Feeling nicht verzichten will, der geht – heute the In-Place to be – an die Beach „Grande Travers“, in der Nähe von La Grande-Motte. Dort gibt es am Strand entlang 2 „Plage privée“, wo es Liegestühle und Sonnenschirme zu mieten gibt. Toll, für 25 Euro kann man „sünnele“, einen Salat zu Mittag essen und etwas trinken und das Ganze heisst auch noch „Les pieds dans la sable“. Unbedingt vorher fragen was wieviel kostet, es gibt diverse „Formule“ (d.h. packages/menues) die je nach Plage verschiedene Preise haben können.

Abends fungieren die „Plages“ als Club und die schönen (oder auch weniger…) und reichen (nicht alle sind reich, aber viele haben Geld…) tanzen am Strand zur Musik die ständig wechselnde DJ’s auflegen.

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Wer genug Sonne hatte, kann nachher zum Apéritif an den Port (Hafen) von La Grande-Motte fahren und dort in einem der hübschen Cafés der untergehenden Sonne zuschauen. Toll, mir hat alles sehr gut gefallen. Man hat ein wenig das „St-Tropez“-Feeling, dies jedoch noch in einem bezahlbaren und nicht so dekadenten Rahmen. Sehr freundlich und gutaussehend die Beachboys in den plages privée…das wäre sicher etwas für Euch Männer!

Übrigens habe ich auf meinen Reisen noch nie soo viele Lesbenpaare gesehen, wie in der Provence bzw. Camargue. Vor allem Lesben und dies hat mich erstaunt und natürlich auch gefreut! Die Franzosen gehen locker mit „uns“ und dem Thema um, zumindest was ich jetzt erlebt habe in den Ferien :-)

Ich habe meinen Lavendel schon in meinen Schrank gehängt. In der Hoffnung, dass ich das nächstes Jahr wieder machen kann. Was ist mit Euch?

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