Insel-Hopping im Ärmelkanal: Die schönsten Ecken der Kanalinseln
Spielst du mit dem Gedanken, die Kanalinseln du besuchen? Als ich unseren Bekannten und Freund:innen von unseren Ferienplänen erzählte, wollten mir alle weismachen, dass die Kanalinseln nur etwas für Senior:innen seien – oder zumindest für Leute, die nichts tun und sich langweilen wollen.
Doch seit ich ein Buch gelesen habe, welches immer noch zu meinen Lieblingsbüchern zählt, zieht es mich wie magisch auf die Insel Guernsey, besonders in eine ganz bestimme Bucht.
Warum? Das weiss ich selbst nicht genau – noch nie zuvor hatte mich ein Ort aus einem Buch so stark angezogen. Da musste wohl etwas dran sein, dachte ich mir.
Und da ich generell Inseln liebe, fand ich die Idee sowieso grossartig und liess mich also nicht von den Vorurteilen abhalten. Ich begann also unsere Reise auf die Kanalinseln, insbesondere auf Guernsey, zu planen. Und oh boy, ich wurde nicht enttäuscht.
Die Kanalinseln im Überblick
Die Kanalinseln liegen zwischen Frankreich und England und bestechen mit ihrem mediterranen Klima, wunderschönen Stränden, wunderbaren Wanderwegen, einer spannenden, wenn auch teilweise dunklen Geschichte und der Herzlichkeit ihrer Bewohner: innen.
Apropos Herzlichkeit: die Einheimischen sind wirklich freundlich und haben immer ein Lächeln auf den Lippen und immer ein «You’re welcome darling».
Auch als lesbisches Paar haben wir nur positive Erfahrungen gemacht. Und langweilig wird es auf den Kanalinseln sicherlich auch nicht. Natürlich sind sie ein Paradies für Ruhesuchende und man findet viele einsame Ecken und Plätze. Doch von Langeweile ist man hier weit entfernt.
Gerne stelle ich euch die verschiedenen Inseln vor, die wir bereist haben und berichte über ihre Besonderheiten.
Jersey: lebendig und sonnig
Wir reisten mit dem Zug via Paris nach Saint Malo. Dort nahmen wir direkt die Fähre und kamen noch am selben Tag auf Jersey an. Im Sonnenuntergang erreichten wir den Hafen von St. Helier und schon dieser Anblick liess uns ahnen, dass die Kanalinseln etwas ganz Besonderes sind.
Unser Hotel lag direkt im Hafen von St. Helier und so konnten wir das kleine Städtchen mit all seinen versteckten Ecken, süssen Läden, mit Wimpel geschmückten Fassaden und leckeren Cafés zu Fuss erkunden.
Auf Jersey blieben wir drei Nächte, ideal um auch den Rest der Insel zu erkunden. Wir mieteten Fahrräder und fuhren zum Leuchtturm La Corbière, welcher bei Ebbe zu Fuss oder eben per Rad erreichbar ist.
Funfact: Jersey hat riesige Gezeitenwechsel – die Ebbe und Flut können bis zu 14 Metern betragen, was in den Häfen und an vielen Stellen beindruckende mondlandschaftsartige Anblicke schafft.
Jersey lässt sich auch wunderbar mit dem Bus erkunden. Weitere Ausflüge, die zu empfehlen sind:
- Mont Orgueil Castle
St. Brelade's Bay
- Bootsausflüge mit Delfinbeobachtung
Guernsey: malerisch und einladend
Dann endlich ging es weiter zu meinem ja ursprünglichem Reiseziel: der Bucht, wegen der wir eigentlich gekommen sind. Wir nahmen die Fähre von Jersey auf Guernsey, eine Fahrt von etwa zwei Stunden. Wenn mir Jersey schon so gut gefallen hat – konnte Guernsey das noch übertreffen?
Klare Antwort: Ja.
Guernsey ist nochmals ganz anders als Jersey. Die Küsten sind weniger rau, die Blumen noch üppiger, die hügelige Landschaft und die Landstrassen noch idyllischer. Überall grasen die bekannten Guernsey Cows von denen die berühmte Guernsey-Butter stammt und Hortensien blühen, soweit das Auge reicht – ein wahrer Traum. Ein weiterer Traum war dann die Petit Bot Bay, DIE Bucht. Etwas versteckt gelegen, aber dennoch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, eröffnet sich eine kleine Bucht mit runden Steinen, satten grünen Hängen und einem tiefblauen Meer, das sanft an die Küste brandet.
Wir genossen die Ruhe, assen unser Proviant und philosophierten darüber, ob sich die Ereignisse wohl wirklich so abgespielt haben, wie es im Buch beschrieben wurden.
Auf Guernsey lohnen sich ausserdem auch folgende Ausflüge:
- Little Chapel
- German Occupation Museum
- Strände wie Vazon Bay, Cobo Bay und Pembroke Bay
Sark: unberührt und verträumt
Nach Guernsey war mein Glücksgefühl schon sehr gesättigt und ich kam eigentlich ganz ohne Erwartungen auf Sark an.
Wir fuhren wieder mit der Fähre von Insel zu Insel, die Überfahrt dauerte etwa zwei Stunden. Die Insel ist so klein, dass dort keine Autos fahren, was Sark so besonders macht. Nur Jimmy und sein Traktor. Kaum waren wir unten im Hafen angekommen, transportierte Jimmy unser Gepäck vom Hafen hinauf bis zu unserer Unterkunft. Und Jimmy macht sowieso alles auf der Insel. Er erledigt Einkäufe, bringt Gäste vom Hafen hinauf in das Dörflein, fungiert als Reiseführer und leitet das kleine Museum. An dieser Stelle liebe Grüsse an Jimmy.
Wir genossen ruhige Tage, fantastische Aussichten und vor allem sternenklare Nächte auf dieser Insel. Aufgrund der fehlenden Strassenbeleuchtung gibt es auf der kleinen Insel keine Lichtverschmutzung und ist für wunderbare Sternbeobachtungen in ganz Europa bekannt.
Ein Ausflug, den ich sehr empfehlen kann, ist der zu Little Sark, das durch den spektakulären Felsengrad «La Coupée» erreicht wird. Nach der schönen Wanderung gibt es Limonade und frischgebackenen Kuchen unter den schattenspenden Bäumen im kleinen Restaurant «La Sablonnerie».
Zusammenfassend sind die Kanalinseln einfach zum Anreisen, egal ob mit Zug oder Flug, super mit dem öffentlichem Bus zu bereisen, bieten Natur, Erholung aber auch viele Aktivitäten für Aktivferien.
Wer also Lust bekommen hat, die Magie der Kanalinseln selbst zu spüren, noch den einen oder andern Tipp für die Reise haben möchte oder natürlich wissen möchte was mein Lieblingsbuch von Guernsey ist, darf sich gerne bei mir melden. Ich freue mich auf euren Besuch in unserer Filiale.
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