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Luca Hänni – vom Castingshow Star zum Eurovision Song Contest Überflieger

Was war das für eine Aufregung als der ehemalige Maurerlehrling Luca Hänni, 2012 nach Deutschland ging, um bei der Casting Show „Deutschland sucht den Superstar“ so richtig abzuräumen. Gut, der Junge aus Uetendorf bei Thun kam nicht nur bei den überwiegend kreischenden Teenie Fans sehr gut an, er hat sich auch bereits damals eine gute Fanbase in der Gay Community erarbeitet. Mir war schon damals klar, dass Luca das Talent für Grosses hat.

Seine Siegersingle “Don’t think about me” schoss in Deutschland, Österreich und der Schweiz gleich auf Platz eins. Der Sieg öffnete ihm die Türen und es war der Start in eine völlig neue Welt. Er verfolgte seine Karriere in den folgenden Jahren mit viel Einsatz und wählte seine Formate geschickt aus. Er ist nie abgehoben und immer bodenständig geblieben. Er liebt seine „Fänis“ und nimmt sich gerne Zeit für sie für ein Gespräch, ein Selfie oder eine Umarmung. Seine Modelkarriere lancierte er indem er coole Unterhosen präsentierte. Ich gebe zu, ich habe diese auch gekauft – nur wegen Luca…

Im Jahre 2014 trat er im Schweizer Fernsehen in der Sendung „Kampf der Orchester“ auf, wo er rigoros abräumte. Was auch aussergewöhnlich ist, dass er im 2015 die Chance bekam bei „Sing mit meinem Star“ mitzumachen. Eine ganz neue Seite zeigte er dann vor zwei Jahren in der RTL Show „Dance, Dance, Dance“, wo er brillierte und auch dieses Format zu nutzen wusste. Das Training und die gelernten Tanzschritte haben ihm nun am Eurovision Song Contest in Tel Aviv geholfen, worüber er sehr froh und dankbar war.

Leider war für die Schweiz beim ESC meistens im Halbfinale bereits Schluss. Seit Seballter mit Hunter auf Stars im 2014 konnte kein Kandidat mehr in der grossen Finalshow am Samstagabend mitmachen. Doch dieses Jahr war alles anders. Anstelle einer grossen Show, wo die Titel präsentiert wurden und das Publikum und eine Jury wählen konnten, entschied das SRF sich für ein Songwritercamp. Man suchte den absolut passenden Song für Tel Aviv. Der Song musste eingängig sein und den Zeitgeist treffen.

Luca bringt alles mit, was es braucht um am ESC erstens aufzufallen und zweitens zu punkten. Luca sieht hammermässig aus, hat ein gewinnendes Lächeln, eine tolle Stimme, kann tanzen und hatte sichtlich Spass an dem was er tat. Er war auf und was gerade genauso wichtig ist auch neben der Bühne ein absoluter Sunnyboy und war sehr professionell – ein Profi eben durch und durch. Das Schweizer Fernsehen machte ja lange ein grosses Geheimnis daraus, wer die Schweiz in Tel Aviv vertreten würde. Der Name Luca Hänni geisterte schon lange durch die Presse. Als der Entscheid dann kommuniziert wurde, war mir klar, dass die Schweiz nach langen Jahren ohne Erfolg endlich wieder einmal ein Erfolgserlebnis am ESC haben könnte. Luca hat gezeigt, dass wenn alles passt und das Gesamtpaket stimmt auch die kleine Schweiz unter den Grossen ganz vorne mitmischen kann.

Ich lebe ja seit 2017 auf Gran Canaria. Hier im Yumbo Center, in allen Gay Bars, war der ESC ein Riesenthema. Die Lieder wurden schon wochenlang rauf und runter gespielt. Das Lied von Luca wurde sehr oft gespielt und er kam auch hier bei den ausländischen Gay Touristen sehr gut an.

Der Abend am Donnerstag mit dem 2. Semifinal war spannender als jeder Krimi. Es wurde hart und unsere Nerven wurden auf die Folter gespannt. Acht Tickets waren bereits vergeben und nur noch 2 übrig. Ich habe gedacht – das darf doch nicht wahr sein. Doch dann kam die Erlösung – die israelische Präsentatorin verkündete als nächstes Land: SWITZERLAND! Ich bin fast ausgeflippt und habe mich so gefreut. Ich war überglücklich und mochte Luca den Erfolg von Herzen gönnen. Er hat 3 Monate daraufhin gearbeitet und alles gegeben. Luca hat dann in den anschliessenden Interviews Gefühle gezeigt und damit auch wieder gepunktet. Man spürte – hier freut sich einer von Herzen.

Am Freitag waren dann wieder Proben und dann der Jury Final. Ich habe im Garten eine Schweizer Fahne aufgehängt und den ganzen Tag war ich sehr nervös. Das Voting war nervenaufreibend und Luca landete schlussendlich wohlverdient auf dem 4. Platz mit 360 Punkten. “She got me” hat Europa erreicht und so manches Herz.

Luca hat in den Sozialen Medien viele neue Fans und Follower gefunden – gerade auch in der Gay Community. Luca ist ein süsser Junge, der total verliebt in seine Freundin Michele ist, aber absolut keine Berührungsängste gegenüber seinen Gay Fans hat. Luca wird übrigens am Freitag, 14. Juni 2019 (an meinem Geburtstag) am Zurich Pride Festival auftreten – ich bin mir absolut sicher, dass er die Bühne rocken wird und so manches schwule Herz erobern wird. Luca wir sind stolz auf Dich und danken dir für deinen Einsatz und vor allem deinen Mut. Dank dir sind wir wieder wer am ESC!

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